Man weiss, dass es sie gibt, dennoch sind sie unauffindbar – Schätze, die irgendwo vergraben sind, auf dem Grund eines Gewässers schlummern oder an einem anderen geheimnisvollen Ort auf einen glücklichen Finder warten.

Es ist zum Haareraufen! Da muss man sich Tag für Tag in der Arbeit quälen und jeden Cent zweimal umdrehen, bevor man ihn ausgibt, und irgendwo warten die kostbarsten Schätze, die bisher nie gefunden wurden. Die Versuchung ist gross, doch die Chance, einen der Schätze zu finden, ist verhältnismässig gering. Denn bislang haben schon unzählig viele Menschen alles erdenklich Mögliche getan, um an das Geld und die Klunker heranzukommen. Doch vielleicht ist es ja wie mit dem verlorenen Autoschlüssel. Man sucht und sucht vergeblich, bis man eines Tages aus Zufall darüberstolpert. Dass es die verlorenen Schätze tatsächlich gibt, deuten unzählige Hinweise. Doch wo genau sie sich befinden, bleibt weiterhin ein Rätsel. In diesen Aufführungen werden wertvolle Schätze vorgestellt, die bislang verschollen geblieben sind und den Entdecker sehr reich machen könnten. Doch bevor man sich auf die Suche begibt, sollten auch die Risiken bedacht werden. Denn den meisten Menschen brachte die Schatzsuche kein Glück. Im Gegenteil – neben dem finanziellen Ruin fanden nicht wenige Abenteurer den Tod.

Der Schatz der Nibelungen

Der Schatz der Nibelungen ist einer der bekanntesten Schätze Deutschlands. Der Schatz spielt in der Nibelungen-Saga eine grosse Rolle. So wurden demnach im 5. Jahrhundert mehrere Dutzend Wagenladungen Gold und andere Kostbarkeiten im Rhein versenkt.
Versenkt wurde der Schatz von Hagen von Tronje, dem Mörder des legendären Helden Siegfried, der mit der burgundischen Königin Kriemhild vermählt war. Durch diese Massnahme wollte Hagen den Schatz vor der rachesüchtigen Kriemhild schützen. Ursprünglich war geplant, die Kostbarkeiten wieder an Land zu befördern. Doch dazu kam es nicht mehr. Der Schatz war verschollen. Die Burgunder aus der Nibelungen-Sage hat es tatsächlich gegeben. Das Adelsgeschlecht lebte in Worms. Forscher meinen daher, dass der Schatz wirklich existiert. Im Nibelungenlied findet sich ein Hinweis auf den Ort der Versenkung. Demnach soll der Schatz auch heute noch bei Lochheim im Rhein liegen.

Der Schatz auf Oak Island

Oak Island ist eine nur etwa 1,5 Kilometer lange und 1 Kilometer breite Insel, die an der Ostküste von Kanada in der Mahone-Bucht liegt. Bekannt ist die Insel nicht nur wegen ihres Schatzes, sondern auch aufgrund des Fluches, der vielen Abenteurern das letzte Geld oder sogar das Leben gekostet hat. Im Jahr 1795 fand ein Holzfäller auf der vermeintlich unbewohnten Insel eine künstliche Vertiefung sowie einige Seilfetzen an einem Baum. Gemeinsam mit zwei Freunden wurde auf eine Tiefe von bis zu neun Metern gegraben. Sie stiessen dabei immer wieder auf künstlich angelegte Kammern ohne Inhalt. Es wurden im Laufe der folgenden Jahrhunderte unzählige Versuche unternommen, den Schacht freizulegen und den Schatz zu heben. Dabei wurde bis zu einer Tiefe von etwa 60 Metern gegraben. Bis auf Holz, Zement, Resten von Metall und anderen Baumaterialien, einem seltsam beschrifteten Stein, Schieferplatten und einer Ziegenhaut konnte nichts gefunden werden. Die meisten Expeditionen mussten vorzeitig abgebrochen werden, da die finanziellen Mittel erschöpft waren. Unter den Schatzsuchern war auch der spätere Präsident Franklin D. Roosevelt, der 1909 sein Glück versuchte. Bei den zahlreichen Versuchen, mit diversen technischen Mitteln an den vermeintlichen Schatz zu gelangen, starben mehrere Menschen. So ertrank am 17. August 1965 der Artist Robert Restall mit seinem Sohn und zwei Arbeitern in einem der überfluteten Schächte. Insgesamt kamen sechs Schatzsucher ums Leben. Einer Legende nach wird der Schatz sieben Menschenleben fordern, ehe er gehoben werden kann.

Die Kokos-Insel

Die zu Costa Rica gehörende Isla del Coco, auch Kokos-Insel genannt, ist die berühmteste Schatzinsel der Welt. Hier sollen gleich drei Schätze versteckt liegen. Ausserdem diente die Kokos-Insel als Vorlage für den von Robert Louis Stevenson verfassten Abenteuerklassiker «Die Schatzinsel». Irgendwo auf der Kokos-Insel soll sich der tonnenschwere Schatz des berüchtigten Piraten Edward Davis befinden. Der Pirat verbrachte Ende des 17. Jahrhunderts zwei Jahre auf der Insel. Ebenso ist der 1819 vergrabene Schatz des Seeräubers Benito Bonito auf der Insel verschollen. Dem noch nicht genug, befindet sich auch noch der 1821 versteckte Kirchenschatz von Lima auf dem Eiland. Bisher haben Hunderte Schatzsucher auf der Kokosinsel ihr Glück gesucht und nichts gefunden, auch wenn hin und wieder Dublonen (spanische Goldmünzen), einzelne Juwelenstücke, Leichen und Karten aufgetaucht waren. Doch der weitaus grösste Teil, der auf über 100 Millionen Dollar geschätzten Wertgegenstände, ist bis heute verschollen.

Der Schatz von Ohlstadt

Der Ritter von Weichs lebte einst in einer Burg, die in der Nähe von Ohlstadt bei Garmisch-Partenkirchen stand. Im sogenannten Heimgartenmassiv besass der Edelmann eine Goldmine. Nachdem die Burg gegen den Angriff der Augsburger erfolgreich verteidigt werden konnte, transportierte der Ritter seine gesamten Reichtümer auf 15 Mauleseln in ein Versteck, wobei vermutet wird, dass es sich hierbei um die Goldmine handelt. Der Eingang wurde anschliessend mit Felsblöcken zugeschüttet. Um sich das Versteck besser merken zu können, meisselte von Weichs ein «V» in die umliegenden Felsen. Später starb er in Italien und sein Schatz blieb seither verschollen. Jäger fanden mehrmals Felsen, die mit einem «V» beziehungsweise mit der römischen Ziffer «V» gekennzeichnet waren. Ausserdem tauchten in den 1950er-Jahren auf der Kaser-Alm zwei Goldmünzen aus dem 12. oder 13. Jahrhundert auf.

Der Schatz des Seeteufels Felix Graf von Luckner

Felix Graf von Luckner, auch unter dem Namen «Seeteufel» bekannt, heuerte 1897 als 16-Jähriger unter falschem Namen auf einem russischen Segler an. Von da an ging es mit seiner Karriere steil bergauf. Nachdem er 1903 das Steuermannspatent erworben hatte, wurde er bereits vier Jahre später Kapitän und 1910 von Prinz Heinrich zum Offizier ernannt.
Im Ersten Weltkrieg machte sich Luckner als Kapitänsleutnant einen Namen, unter anderem, weil er die englische Seeblockade durchbrach. Im Laufe seiner militärischen Karriere hatte Luckner zwischen 14 und 23 Schiffe versenkt. In einem schwedischen Museum befindet sich eine Schatzkarte und verschiedene weitere Gegenstände, die von Luckners Schiff «Seeadler» stammen sollen. Der Schatz soll aus mehreren Hundert Kilo Gold bestehen, die auf der im August 1917 auf dem Riff bei Mopelia gestrandeten «Seeadler» gebunkert gewesen sein sollen. Kurz vor seinem Tod hatte Luckner den Fundort des Schatzes einem befreundeten Historiker mitgeteilt. Der Schatz konnte allerdings nie gefunden werden.

Der Schatz der Tempelritter

Der zur Zeit der Kreuzzüge gegründete Templerorden war sehr wohlhabend und einflussreich. Nachdem die Templer Jerusalem verlassen mussten, zogen sie nach Frankreich, wo sie allerdings im Jahr 1307 von König Philipp verfolgt und entmachtet wurden. Damit sich König Philipp die angesammelten Reichtümer nicht aneignen konnte, wurden die Schätze versteckt. Der Tempelritter Jean de Chalon sagte vor Gericht aus, dass die Wertgegenstände im Oktober 1307 auf Pferdekarren aus Paris befördert worden waren. Seither ranken sich Legenden darum, wo die Schatztruhen hingebracht worden waren. So vermutet man den Schatz zum Beispiel in einer Burgruine bei Gisors im Nordwesten von Paris. Denn dort wurden in einem unterirdischen Raum, der über den Boden eines Brunnens und verschiedene Stollen erreichbar war, im Jahr 1944 tatsächlich mehrere Truhen und Skulpturen entdeckt. Allerdings glaubte man dem Finder Robert Llomoy nicht und liess den Stollen wegen Einsturzgefahr wieder zuschütten.
Im Jahr 1964 wurde die Burg für die Öffentlichkeit gesperrt, weil die französische Armee dort Grabungen durchführte. Die Soldaten legten mehrere unterirdische Gänge frei. Von einem Schatzfund wurde nichts bekannt.

Das Goldriff des Harold Lasseter

Im Jahr 1897 reiste Harold Lasseter nach Australien, um dort sein Glück bei der Opalsuche zu finden. Allerdings war er dabei wenig erfolgreich. Deshalb machte er sich von Alice Springs aus mit drei Pferden auf den Weg zum Hafen von Sydney, um dort die Heimreise anzutreten. Bei seinem Ritt kam er in eine Sandwüste und fand dort eine Felsformation, die bis zu zwei Meter hoch war und nahezu geradlinig verlief. Ihm fiel die grünliche Färbung der Felsen auf und so nahm er eine Gesteinsprobe, die zu seinem Erstaunen Gold enthielt. Die Felsformation bildete ein nicht enden wollendes Riff, dem er mit seinen Pferden folgte.
Dem Verdursten nahe wurde Lasseter schliesslich von einem Landvermesser gefunden. Wie die Analyse der Gesteinsproben ergab, war der Goldgehalt aussergewöhnlich hoch. Bevor Lasseter wieder zu seiner Goldader zurückkehrte, vergingen mehrere Jahre. Er skizzierte und fotografierte das Goldriff und zog abermals Proben. Auf der Rückreise verdurstete Lasseter in der Wüste, man fand seine Leiche mitsamt den Notizen und Proben. Die Goldmine selbst blieb jedoch bis heute verschollen. Über die Lage des mysteriösen Goldriffs herrschen seitdem zahllose Vermutungen und Gerüchte. Einige bezweifeln allerdings inzwischen auch dessen Existenz: So versucht ein Buch aus dem Jahr 1981 zu belegen, dass Harold Lasseter nichts weiter als ein Trickbetrüger und Scharlatan war.

Das verschollene Nazi-Gold

Der Toplitzsee ist ein idyllisch gelegener See im österreichischen Salzkammergut. Das Gewässer liegt in 718 Metern Höhe und ist über 100 Meter tief. Ab einer Tiefe von 20 Metern existiert in dem See kein Sauerstoff mehr. Hineingefallene Bäume verrotten nur sehr schwer oder gar nicht. Das Tauchen ist daher sehr gefährlich. Es wird vermutet, dass in dem See Kriegsbeute aus der Zeit des Nationalsozialismus versenkt liegt. Daher wurde schon sehr oft, unter anderem auch mit Mini-U-Booten, nach dem Schatz gefahndet. Bislang hat man in dem See viel gefunden, nur kein Gold. So kamen neben verschiedenen Kriegsrelikten Kisten mit britischem Falschgeld und ein bislang unbekannter Wurm zum Vorschein. Auch die Schatzsuche im Toplitzsee forderte bereits ihre Opfer. So kam im Jahr 1963 ein Abenteurer bei einem Tauchgang ums Leben. Bis 1983 war das Tauchen im Toplitzsee daher verboten. Seit 2000 wird der Toplitzsee von US-amerikanischen Experten untersucht.

Die Schätze des Klaus Störtebeker

Klaus Störtebeker war ein norddeutscher Seeräuber, der vermutlich auf der Insel Rügen geboren worden war. Mit seinem legendären Schiff «Roter Teufel» lehrte er der Hanse (Organisation niederdeutscher Fernkaufleuten) das Fürchten und überfiel darüber hinaus auch verschiedene Küstenstädte. Störtebeker erbeutete mit seiner Mannschaft Unmengen Gold und andere Wertgegenstände, die jedoch nur teilweise wieder auftauchten. So wurde nach seiner Festnahme am 22. April 1401 Gold entdeckt, das in den Masten des «Roten Teufel» verborgen lag. Die meisten Schatzverstecke wurden allerdings nie gehoben. Vermutlich befinden sich die Schätze auf der Insel Rügen, möglicherweise in einer Höhle bei den Kreidefelsen im heutigen Nationalpark Jasmund. Man geht davon aus, dass sich die Höhle unter einem etwa 200 Quadratkilometer grossen Plateau unter dem Königsstuhl befindet. Der Königsstuhl ist mit 118 Metern eine der höchsten Erhebungen der Felsformation.

Der Ursulinenschatz

In der französischen Stadt Le Mans existierte einst ein Ursulinenkloster, das 1790 in ein Gefängnis umgebaut werden sollte. Kurz bevor die Nonnen aus dem Kloster vertrieben wurden, brachten diese den Klosterschatz vor der Miliz in Sicherheit. Im Laufe der Jahrhunderte hatte das Kloster unermessliche Reichtümer angehäuft. Insgesamt konnten fünf grosse Truhen mit Gold und Silber gefüllt werden. Diese wurden in einen unterirdischen Geheimgang transportiert. Mithilfe eines herbeigerufenen Maurers wurde ein Loch in das Gewölbe geschlagen. Darin verschwanden die Truhen. Anschliessend wurde das Loch wieder zugemauert. 28 Jahre später wurde das Kloster durch ein Feuer zerstört. Heute existiert an der Stelle ein Garten, unter dem sich ein 250 Meter langes Gangsystem befindet. Obwohl der Schatz in den Klosterchroniken erwähnt wird, konnte er bislang noch nicht gehoben werden.