Die Experten sind sich einig, dass die Elektromobilität sich aus den Städten und Agglomerationen heraus entwickelt. Ein ständig wachsendes Angebot an Fahrzeugen, attraktivere Preise und grössere Reichweiten werden diese Entwicklung fördern. Auch die Verbreitung von Ladestationen an öffentlich zugänglichen Standorten nimmt ständig zu. Im Limmattal, von Schlieren bis Brugg, gibt es laut LEMnet, dem europäischen Verzeichnis von Ladestationen, knapp 100 Ladestationen. Über die Hälfte davon sind öffentlich zugänglich.

FAHRPROFIL ENTSCHEIDET

Seit Jahren erfolgt die Elektrifizierung des Antriebs. Verschiedene Konzepte wie Hybrid, Plug-In Hybrid oder reiner Elektroantrieb sowie die Brennstoffzelle sind in Fahrzeugen verfügbar. Der reine Elektroantrieb ist für Kurzstrecken ideal, Hybrid eher für Kurz- und Langstrecken und bei Autos mit Reichweitenverlängerer produziert der Verbrennungsmotor bei aufgebrauchten Batterien Strom. Im Alltag sind das Fahrprofil und die Fahrzeugnutzung entscheidend für die Antriebsart.

TANKEN AN DER STECKDOSE

E-Fahrzeuge tanken anders. Simpel gesagt: Über ein Kabel gelangt der Strom ab dem Netz über eine Ladevorrichtung in die Batterien des Fahrzeuges. Hinter diesem Vorgang verbirgt sich viel Elektrotechnik. Der Nutzer merkt nichts davon. Er kennt den Steckertyp und die Lademöglichkeiten seines Fahrzeuges, um die passende Station anzusteuern. Einige Hersteller von E Autos liefern die Ladestation für Zuhause gleich mit. Die Aufladung der Batterien reicht von einer halben Stunde bei der Schnellladung bis zu 8 bis10 Stunden an der haushaltsüblichen Steckdose.

ENERGIESPEICHER

Die Batterietechnologie gibt die Reichweiten der Elektrofahrzeuge vor. Die Nachfrage nach Batterien nimmt zu. Mit Hochdruck wird nach dem Grundsatz «mehr gespeicherter Strom bei geringerem Gewicht» an der Weiterentwicklung gearbeitet. Auch das kabellose Laden soll zur Serienreife gebracht werden.

ZUKUNFT: E-AUTO ALS STAUSEE

Die E-Mobilität bringt eine Anpassung der Infrastruktur, der Fahrgewohnheiten und der Ansprüche mit sich. Sie kann bei der Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Eine 8-10-kW-Photovoltaikanlage auf dem Dach produziert im Schnitt täglich die Strommenge für eine Batterieladung eines kleinen Elektrofahrzeugs. Als Teil von Smart Grid können die Akkus den Strom speichern. Und so könnten künftig die Auto-Akkus als Speicher, ähnlich wie die Stauseen, genutzt werden.

LIMMATTAL AKTIV DABEI

In Schlieren zeigt das Wohnprojekt Ecofaubourg was möglich ist. Die grosse Mehrfamilienhausüberbauung mit mehreren Dutzend Wohnungen produziert Wärme und Energie aus erneuerbaren Quellen. Fester Bestandteil sind frei zugängliche E Autos, die im Carsharing genutzt werden können. Eher ein technologisches Projekt stellt der EKZ-Testbetrieb in einem Dietiker Parkhaus dar. Um der künftigen Nachfrage an Lademöglichkeiten zu entsprechen, wird eine intelligente Elektrotankstelle erprobt, die das gleichzeitige Laden von bis zu acht Elektroautos ermöglicht.

 

Ausgewählte öffentliche Ladestationen im Limmattal

Dietikon: EKZ Park & Charge, Überlandstrasse
Zentralschulhaus, Bremgartnerstrasse

Schlieren: Lidl, Reitmenstrasse 5
Parkhaus Lilie-Zentrum, Uitikonerstrasse

Geroldswil: Autocenter Limmattal, Grindlenstrasse 2
Park & Charge, Dorfplatz/Huebwiesenstrasse

Urdorf: Renault Nissan, Bergermoosstrasse 4