von Felix Stockar

Die Elektromobilität verlangt nach neuen Gewohnheiten. «Einmal tanken bitte» geht nicht mehr. Unterschiedliche Elektroautos, Batteriekapazitäten, Steckertypen, Ladearten sowie Ladestationen sorgen für ein Umdenken. Hört sich kompliziert an, ist es aber nicht. Wichtig ist nur die richtige Kombination von Auto, Stecker und Strom zu Hause oder unterwegs.

Elektroautos sind vielfältig. Die Batteriekapazität, die Ladearten und die Steckertypen sind unterschiedlich. Mittlerweile erlauben die Batterien Reichweiten von bis zu 500 Kilometern. Muss dann unterwegs geladen werden, sind Ladearten mit hohen Leistungen an Schnellladern nötig. Diese sind immer häufiger anzutreffen. Immer öfter stehen für die Abrechnung des Strombezuges verschiedene Zahlungsarten zur Verfügung. Das Laden zu Hause ist einfach und komfortabel. Meist ist die Installation einer Ladestation einfach zu realisieren. Oft besprechen Anbieter von Elektroautos dieses Thema mit ihren Kunden.

UNTERWEGS ELEKTRISCH TANKEN
Auch die Ladestationen sind vielfältig. Für eine Übersicht oder Suche stehen Internetportale oder Apps zur Verfügung. Somit ist ersichtlich, welche Steckertypen, Ladeleistungen und Bezahlarten möglich sind. Heute sind 3-in-1-Ladestationen mit fest eingebautem Ladekabel, welches am Auto angeschlossen wird, sehr verbreitet. Diese unterstützen die verbreiteten Schnellladearten CHAdeMO, CCS/Combo 2 und Typ 2. Parkhäuser, Einkaufszentren, Ladeketten oder Hotels verfügen über Wandladestationen. Für den Anschluss ist ein passendes spezielles Verbindungskabel, welches mit dem E-Auto mitgeliefert wird, zu verwenden. Die Stromleistungen hängen von der Ladestation ab. Wie früher bei den Verbrennern der Reservekanister verhindert das Mitführen des Verbindungskabels böse Überraschungen. Für das Laden unterwegs empfiehlt sich in jedem Fall eine sorgfältige vorgängige Planung.
HEIMLADESTATION MACHT SINN

Für die Installation einer Ladestation zu Hause sind etwa 800 bis 1500 Franken zu veranschlagen, je nach Distanz zwischen der Elektroverteilung und der Garage. Eine Wandladestation kostet zwischen 1000 und 2000 Franken. Zudem lassen sich verschiedene Modelle gleich mit der Photovoltaikanlage verbinden, was die Kosten-Nutzen-Bilanz verbessert. Und nach den üblichen elektrotechnischen Prüfungen und Abnahmen kann ein E-Auto wenn es steht oder über Nacht aufgetankt werden. Auf rund 500 Franken belaufen sich dann die Stromkosten für eine Fahrleistung von 15 000 Kilometern im Jahr.

Ladearten

• AC Wechselstrom: Standardladung mit schwachen Strömen
• DC Gleichstrom: Schnellladen mit hohen Strömen, erfordert entsprechend dimensionierte Leitungsquerschnitte.
• Induktion: Kontaktloses, kabelloses Laden in E-Autos, noch kaum anzutreffen
• Lademodi, Steckertypen und Ladeleistungen
• Mode 1: Laden mit Wechselstrom an einer haushaltsüblichen Steckdose. Keine Kommunikation zwischen Steckdose und Fahrzeug. Steckertyp: 13, 23 oder CEE-Steckdose, Ladeleistung: bis 22 kW.
• Mode 2: Wie Mode 1 jedoch mit Kommunikation zwischen Steckdose und Fahrzeug. Steckertyp: 13, 23 oder CEE-Steckdose
• Mode 3: Laden mit Wechselstrom (AC) ab einer Ladestation, Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug. Steckertyp: Typ 2, Typ 3, Ladeleistung: bis 22 kW.
• Mode 4: Laden mit Gleichstrom (DC) für Schnellladungen, Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug, kann unterschiedlich laden DC-Low, -Mid oder -High. Steckertyp: Typ 1 und 2 Combo, CHAdeMO, Ladeleistung: bis 100 kW.

Öffentliche Ladestationen

• www.lemnet.ch – öffentlich zugängliche Ladestationen in der Schweiz
• www.chargemap.com – Karte von Ladestationen für Elektroautos
• www.evpass.ch – öffentliches Netz