Husten, Schnupfen, Fieber und Heiserkeit: Im Herbst und Winter erkälten sich Erwachsene durchschnittlich zwei- bis viermal, während Kinder sich sogar bis zu 13 mal im Jahr erkälten können. Was bei Erkältungen wirklich hilft und welche Irrtümer weit verbreitet sind, wird nachfolgend erklärt.

IM HERBST UND WINTER HERRSCHT HOCHSAISON

Erkältungen oder auch grippale Infekte werden meist von Viren, manchmal jedoch zusätzlich von Bakterien verursacht. Man spricht in diesem Fall von einer Sekundärinfektion. Betroffen sind vor allem die oberen Atemwege, also Hals-, Nasen- und Rachenraum. Wenn eine erkältete Person niest, können sich die Viren mit bis zu 160 km/h und bis zu vier Meter weit ausbreiten. Das Risiko einer Ansteckung ist in der kalten Jahreszeit besonders hoch, denn hier treffen Erkältungsviren auf ideale Verbreitungsbedingungen. Die Erreger geraten beispielsweise in vollbesetzten Räumen mit trockener Heizungsluft durch Niesen und Husten in die Atemluft und landen direkt auf den Schleimhäuten gesunder Personen.

ERKÄLTUNG NICHT UNTERSCHÄTZEN

Auch wenn man sich oft nach drei bis vier Tagen schon besser fühlt, sollte man mit circa neun Tagen rechnen, bis eine vollständige Genesung eintritt. Da das Immunsystem zunächst noch geschwächt ist, können sich die Erreger über das Blut leicht ausbreiten und andere Organe befallen. Wer das ignoriert, erhöht das Risiko für ernstzunehmende Folgeerkrankungen, zu denen nebst Nebenhöhlen- auch Herzmuskel- oder sogar Hirnhautentzündungen zählen können. Treten nach einem Infekt etwa eine verminderte Leistungsfähigkeit, Schwächegefühle oder Kurzatmigkeit auf, könnte eine Entzündung des Herzmuskels als Folgeerkrankung aufgetreten sein.

WAS HILFT

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und körperliche Schonung sind das A und O bei einer Erkältung. Neben Wasser sorgen deshalb auch Kräutertees, Milch mit Honig oder vitaminreiche Fruchtsäfte für etwas Abwechslung. Auch das Gurgeln mit Salbeitee kann den Heilungsprozess unterstützen und einen gereizten Rachen beruhigen. Tritt eine erhöhte Körpertemperatur oder Fieber auf, ist das ein Zeichen der körpereigenen Abwehrreaktion. Um es zu senken, sind neben fiebersenkenden Medikamenten kalte Wadenwickel ein bewährtes Hausmittel. Gegen wunde Hautstellen im Mund- und Nasenbereich helfen Cremes mit Kamille oder Zink. Auch Inhalationen oder heisse Bäder mit ätherischen Ölen befreien die Atemwege und beruhigen die Schleimhäute.

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Doch was die Krankheit angeht, so sind bis heute viele Irrtümer rund um das Thema im Umlauf:
IRRTUM NR. 1: ERKÄLTUNGEN KÖNNEN DURCH KÄLTE ENTSTEHEN.

Zwar ist in der kalten Jahreszeit das Risiko besonders hoch, sich eine Erkältung einzufangen, doch ein Zusammenhang zwischen Kälte und Erkältung konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Die Übertragung findet über den Kontakt mit einer erkrankten Person statt.

IRRTUM NR. 2: VIEL VITAMIN C SCHÜTZT VOR EINER ERKÄLTUNG.

Zwar ist heisser Zitronensaft bei einer Erkältung besonders wohltuend und schmeckt auch gut: Vitamin C allein kann eine Erkältung jedoch nicht verhindern. Auch eine erhöhte Einnahme von Vitamin C bleibt zwecklos, denn alles, was zu viel aufgenommen wurde, scheidet der Körper über die Nieren einfach wieder aus. Mit einer ausgewogenen, vitaminreichen Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft kann man sein Immunsystem am besten auf die kalte Jahreszeit vorbereiten.

IRRTUM NR. 3: ANTIBIOTIKA HELFEN AUCH BEI ERKÄLTUNGEN.

Das ist nicht richtig, da Erkältungen meist viral bedingt sind. Tritt zum viralen Infekt eine bakterielle Infektion hinzu, kann der Arzt unter Umständen Antibiotika verschreiben. Das ist jedoch selten der Fall.

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