Mit der zweiten «Wolverine»-Fortsetzung «Logan» erhält Hugh Jackmann als bekanntestes «X-Men»-Mitglied sein drittes und zugleich letztes Solo-Abenteuer.

«trends & style»: Wie ist der neue Kinofilm «Logan» ins Rollen gekommen?

Hugh Jackman: Ich fragte den Regisseur James Mangold einfach, ob er noch einen «Wolverine»-Film drehen möchte. Als er zusagte, kümmerte er sich ums Drehbuch. Ich habe ja schon «Kate & Leopold» und den letzten «Wolverine»-Film mit ihm gedreht. Offenbar hat er sich vom letzten Dreh gut erholt. (lacht)

Wie ging es dann weiter?

Ich hatte eine klare Vision, was ich mit diesem Film wollte. Eines Abends habe ich mit einer Kollegin nach ein paar Drinks einige Ideen diskutiert. Ich redete und redete … und wir nahmen das Gespräch spontan auf. Irgendwann wird das jemand zu hören kriegen! (lacht) Aber was ich damals auf Band sprach, ist so ziemlich das, was wir dann in New Mexico gedreht haben.

Gab es filmische Vorbilder?

Meine Vision erinnerte an den Western «Unforgiven» von und mit Clint Eastwood. Mit diesem Film hat er das klassische Westerngenre unterlaufen: Es ist immer noch ein Western. Es ist immer noch Clint. Er teilt immer noch aus, aber letztlich verfolgt der Film ein ganz anderes Ziel.

Wie wichtig ist Ihnen die US-Altersfreigabe «R-Rating» – also ab 17 Jahren?

Natürlich drehen wir keinen Film mit einer bestimmten Altersfreigabe im Hinterkopf. Es geht auch nicht darum, möglichst viel Gewalt zu zelebrieren. Vielmehr geht’s beim «R-Rating» um die Thematik, die einzelnen Figuren und die Gewaltdarstellung. Diese ist weit realistischer als in den früheren «X-Men»-Filmen. Und auch viel menschlicher. Wolverine ist einer der dunkelsten, komplexesten Figuren im Comicbuch-Universum. In einem jugendfreien PG-13-Film hat er nichts verloren.

Wie geht es denn Logan?

Er ist verloren. Er ist älter und hat viel mehr graue Haare als früher. Es geht ihm nicht gut. Er ist krank und auch seine geistige Verfassung ist schlecht. Seine Kampfbereitschaft lässt nach und er fühlt sich alleingelassen. Auch seine Lebenslust nimmt ab.

Und wie steht es um Charles Xavier?

Charles geht es ebenfalls schlecht. Er verliert immer mehr seinen Verstand und erinnert sich an nichts mehr. Wolverine versteckt Charles in Mexiko ganz in der Nähe der Grenze zu Amerika. Die zwei Flüchtigen kümmern sich umeinander und man spürt diese tiefe Verbundenheit. Das ist für mich eine grosse Qualität von James Mangolds Drehbuch.

STECKBRIEF

Gebürtiger Name: Hugh Michael Jackman
Geburtsdatum: 12. Oktober 1968
Geburtsort: Sydney (New South Wales; Australien)
Körpergrösse: 1,89 m
Ehefrau: Deborra-Lee Furness (2 Kinder)
Wichtigste Filme: Paperback Hero (1999), X-Men (2000), Someone Like You (2001), Swordfish (2001), Kate & Leopold (2001), X2 (2003), Van Helsing (2004), The Fountain (2005), Flushed Away (2006), Happy Feet (2006), Deception (2008), Australia (2008), X-Men Origins: Wolverine (2009), X-Men: First Class (2011), Snow Flower and the Secret Fan (2011), Butter (2011), Real Steel (2011), Movie 43 (2012), Rise of the Guardians (2012; nur Stimme), Les misérables (2012), The Wolverine (2013), Prisoners (2013), X-Men: Days of Future Past (2014), Night at the Museum: Secret of the Tomb) (2014), Chappie (2015), Pan (2015), Eddie the Eagle (2016), X-Men: Apocalypse (2016), Logen: The Wolverine (2017), The Greatest Showman (2017)

Jetzt im Kino: «Logan: The Wolverine»

In naher Zukunft schützt ein abgekämpfter Logan (Hugh Jackman) einen gebrochenen Professor X (Patrick Stewart) in einem Versteck nahe der mexikanischen Grenze. Doch Logans Versuche, sich vor der Welt und seinem Vermächtnis zu verstecken, misslingen, als ein junger Mutant, von dunklen Kräften verfolgt, bei ihnen Zuflucht sucht.