Bergbesitzer und Gastgeber Giusep Fry sieht Licht am Horizont. – Die Kantonale Baudirektion hat im November den überarbeiteten Gestaltungsplan zum Gipfel des Uetlibergs, dem Uto Kulm, öffentlich aufgelegt. Gemeinsam mit dem ebenfalls veröffentlichten Schutzzonenplan bringt auch diese Vorlage die Bedürfnisse von Natur, Besuchern und des Gastronomiebetriebes Uto Kulm in eine fragile Balance.

Die Erleichterung ist Giusep Fry und seinen Mitarbeitenden anzumerken: Mit der Vorlage des überarbeiteten Gestaltungsplans kann der Betrieb im Hotel und Restaurant Uto Kulm wie gewohnt weitergeführt werden. «Im Grossen und Ganzen bin ich mit dem Vorschlag des Kantons zufrieden und froh, endlich eine rechtssichere Grundlage zu bekommen.» Die Baudirektion mache nun deutlich, was erwünscht und möglich sei auf dem Zürcher Hausberg. «So hat die Behördenwillkür ein Ende und ich bin nicht mehr darauf angewiesen, jeden einzelnen Sonnenschirm als bauliche Massnahme mit siebenfachem Durchschlag bewilligen zu lassen», so der innovative Hotelier weiter.

Der überarbeitete Gestaltungsplan sieht, abgestimmt auf den Schutzzonenplan, eine sogenannte «intensive Erholungszone» auf dem Gipfel des Uetlibergs vor. Zudem werden die gastronomisch nutzbaren Flächen für Spezial-Events oder romantische Hochzeiten auf der Landzunge hin zum «Kränzli» (Aussenrestaurant-Bereiche A und B) genau definiert. Auch wird es eine Einigung über einen Veloabstellplatz geben. Giusep Fry wird um die Abfallentsorgung bemüht sein und sichert ebenfalls die Benutzung des WC sowie des Aussichtsturms zu – dies gegen eine Gebühr für all jene, die diese Angebote ohne Konsumation nützen wollen. Die Wiedererrichtung eines insbesondere bei Tagesausflüglern beliebten Kiosks wird ebenfalls explizit im Gestaltungsplan vorgesehen. Fry: «Bei mir sind alle willkommen: Sportler, Geniesser und Touristen. Wer sich eben mal schnell versorgen will, kann das nun auch mit behördlicher Empfehlung machen und eine feine Bratwurst mit Ausblick geniessen.»

Ebenfalls wurden die Vorgaben für die Terrassen den örtlichen Gegebenheiten und den Bedürfnissen von Gästen und Personal angepasst: So können Sonnenstoren und Windfänge in den Aussenbereichen angebracht werden.

Der Vorschlag zum Gestaltungsplan enthält allerdings auch einige Unwägbarkeiten. So wird das Fahrtenkonzept in der vorliegenden Form nur schwer umzusetzen sein, das Beleuchtungs- und Immissionskonzept weist Inkonsistenzen auf, auch die Aufteilung der bewilligten Events und der dazugehörigen Ausstattungen wie z. B. Festzelte bedürfen einer Anpassung auf die effektiven Gegebenheiten. Fry dazu: «Je mehr die Behörden regeln wollen, desto weniger kann ich die wirtschaftliche Sicherheit meines Unternehmens und die damit verbundenen Arbeitsplätze garantieren. Mein Team arbeitet schon länger hart an der Grenze und wir sind darauf angewiesen, uns als Innovationsbetrieb weiterentwickeln zu können.» Im Einzelnen wird die Hotel Uto Kulm AG innert gegebener Frist konstruktive Vorschläge einbringen und auf entsprechende Prüfung hoffen.

Die vielen Forderungen hinterlassen allerdings ein mulmiges Gefühl bei Giusep Fry: «Was ist Privatbesitz in der Schweiz noch wert, wenn sich beliebige Vertretungen von Einzelinteressen als aggressive Volkstribunen aufspielen, in der medialen Echokammer ungefiltertes Gehör finden und damit lautstark ihre Vorstellungen durchsetzen? Mir lag und liegt unser Uetliberg sowohl am Herzen wie auf dem Magen. Ich sehe die Chance für eine gütliche und konstruktive Einigung aber nun endlich in greifbarer Nähe.»

Weitere Infos:
UTO KULM Top of Zurich
Tel. 044 457 66 66
www.utokulm.ch