«Der berühmte Jungbrunnen liegt in Form eines Schwimmbeckens ganz in deiner Nähe.» Dies ist das Forschungsergebnis einer Studie von Dr. Joel Stager an der University of Indiana. Der Bewegungswissenschaftler hat entdeckt, dass regelmässiges und einigermassen intensives Schwimmen die Lebensdauer bestimmende Messgrössen wie Blutdruck, Muskelmasse, Blutchemie und Lungenfunktion günstig beeinflusst. Dank der Dichte von qualitativ sehr hochstehenden Freizeitbädern in der Region ist auch der soziale Stellenwert solcher Anlagen nicht zu unterschätzen. Das Freizeitschwimmen wurde Ende des 19. Jahrhunderts sehr beliebt. Der erste fürs Publikum zugängliche Pool in den USA wurde 1870 in Brookline, Massachusetts, gebaut. Bald danach folgten New York City mit den damals «Bäder» genannten Einrichtungen. In den 1920er-Jahren, beim ersten Bäderboom, entstanden in den USA Tausende von Pools, darunter zahlreiche private «estate pools» im eigenen Garten. In der Schweiz wurden 1900 in Winterthur mit der «Badewannenmoschee» das erste und 1908 das Volksbad als vermutlich zweites Hallenbad in St. Gallen eröffnet. Das älteste Schwimmbad der Schweiz stand von 1927 bis 1971 in Hofwyl im Kanton Bern.

Heute gibt es fast überall Schwimmbecken. Gemeinden und Städte, Schulen, Hotels und so weiter verfügen über Becken. Darüber hinaus gibt es Vergnügungs- und Freizeitbäder mit Rutschbahnen, Wellenanlagen, die Leute anziehen, welche neben dem Wasser auch noch den Nervenkitzel suchen. Schwimmbäder mutieren immer mehr zu Erlebnisbädern mit vielen Sport- und Freizeitmöglichkeiten und Attraktionen.

Das Freizeitschwimmen hat auch einen grossen gesellschaftlichen Stellenwert bekommen. Familienbande und nachbarschaftliche Beziehungen werden gestärkt durch gemeinsame Wochenenden in den vielen Schwimmbädern der Region.

Die Entwicklung der modernen Schwimmarten

Obwohl der Mensch seit Urzeiten schwimmt, wurden die Schwimmstile erst in den letzten 100 Jahren verfeinert. Das Wettkampfschwimmen, insbesondere die modernen Olympischen Spiele seit 1896 (Athen) erhöhten das Interesse an der Schwimmtechnik. Die wissenschaftliche Untersuchung der Schwimmtechnik half mit, diese zu verfeinern, grössere Geschwindigkeiten zu erzielen und den Vortrieb im Wasser zu verstehen.

Das Kraulschwimmen (Crawl)

Die Ineffizienz des «Trudgens» brachte den Australier Richard Cavill dazu, mit Neuem zu experimentieren. Er beobachtete die Einheimischen auf den Salomoninseln, die den Kraulbeinschlag mit dem Überwasserarmzug kombinierten. Cavill verwendete diesen 1902 an der Internationalen Meisterschaft und senkte den Weltrekord über 100 Yards auf 58,4 Sekunden (100 m in 1:03.89). Diese Schwimmart wurde unter dem Namen «Australischer Crawl» bekannt.

Brust und Delfin (Schmetterling)

Die Schwimmforschung half auch der Entwicklung des Brustschwimmens. Obwohl andere Schwimmarten schneller sind, ist das Brustschwimmen immer noch eine Wettkampfschwimmart. Bis in die 1950er-Jahre war das Brustschwimmen die einzige Schwimmart, die genau festgelegt war. Die Rückführung der Arme unter Wasser nach vorne wirkt geschwindigkeitsbegrenzend. 1934 fand David Armbruster, Trainer an der Universität von Iowa, etwas Neues heraus: Beide Arme konnten gleichzeitig über Wasser nach vorne zurückgeführt werden. Dieses «Schmettern» erhöhte die Schwimmgeschwindigkeit, kostete aber mehr Trainingsaufwand und Kondition. 1935 schwamm Jack Sieg, ebenfalls von der Universität von Iowa, auf der Seite, mit den Beinen wie mit einem Fischschwanz schlagend. Er konnte das schliesslich auch auf dem Bauch. Armbruster und Sieg kombinierten das Schmettern der Arme und den Beinschlag, bis die Koordination sass: Das Delfinschwimmen, wie es eigentlich heissen sollte, war geboren. Mit zwei Delfinkicks pro Armzug schwamm Sieg damals die 100 Yards in 1:00.2 (100 m in 1:05.85).

Doch damals wurde es noch Schmetterlingsbrustschwimmen genannt. Es war schneller als das normale Brustschwimmen und wurde an Schwimmwettkämpfen als Regelwidrigkeit nicht toleriert. 20 Jahre brauchten die Meister-Brustschwimmer einzig die Überwasserform des Armzugs in Kombination mit einem verkürzten Brustbeinschlag. Erst Ende der 1950er-Jahre wurde der Delfinkick als eigene Schwimmart legalisiert und anerkannt. Viele Schwimmer behaupten, das Schlängeln sei der Schlüssel für die Schwimmart, und jemand, der die Wellenbewegung beherrsche, könne das Delfinschwimmen leichter erlernen.

Schwimmbäder der Region

Im Fondli, Dietikon www.dietikon.ch
Weihermatt, Urdorf www.gemeindeurdorf.ch
Im Moos, Schlieren www.badi-schlieren.ch
Zwischen den Hölzern, Engstringen www.swissbadeanstalt.ch
Tägi, Wettingen www.taegi.ch
Freizeitpark Erlen, Dielsdorf www.sportpark-erlen.ch
Terrassenschwimmbad, Baden www.baden.ch
Regibad Zurzach, Bad-Zurzach www.badzurzach.ch
Wiemel, Würenlos www.wuerenlos.ch

Informationen unter: www.badi-info.ch