von Bodo Hesse

 

Warum auch Sie sich mit dem Gedanken anfreunden sollten, endlich mit dem Golfsport zu beginnen.

 

Bei allen Sportarten, die ich bisher betrieben habe (Turnen, Tennis, Fussball etc.), benötigt man Gegner, die den Spiegel der eigenen Leistungsfähigkeit bilden. Selbst bei der grössten Freude über die eigene Leistung, gibt es da immer auch das Mitgefühl für den Gegner. Ist man selbst der schwächere, verursacht dies oft Frustgefühle, selbst bei sportlichster Einstellung.

 

So wichtig diese Erfahrungen sind, so schön ist es jedoch, eine Sportart zu betreiben, die ohne direkte persönliche Konfrontation oder Körperkontakt auskommen. Hierzu zählt zweifelsfrei der Golfsport. Diese Tatsache hat zumindest bei mir grossen Anteil an meiner Freude am Spiel. Damit möchte ich nicht behaupten, dass es im Golf keinen Frust gibt – weit gefehlt! Der Unterschied ist, dass alle Ausreden, die man an einem Gegner festmachen könnte hier nicht greifen. Man ist auf sich selbst zurückgeworfen, muss die Ursache bei sich selbst suchen. Das können durchaus heilsame und lehrreiche Selbsterfahrungen sein. Bei ausreichendem Humor, hat man genug Gelegenheit den Golftag zu reflektieren und zu prüfen, wie es denn mit den eigenen Fähigkeiten hierzu bei sich selbst und den Mitspielern ausgesehen hat. Da man den abgeklärten Zustand des fehlerfreien Spiels nie erreichen wird, hat man eine lebenslange Aufgabe vor sich. Was will man mehr?

 

Golf kann man ein Leben lang spielen, ohne sich, mit fortschreitendem Alter, der Gefahr einer Überanstrengung auszusetzen. Da Körper und Geist gleichermassen gefordert, aber nicht überfordert werden, ist Golf ein idealer Freizeitsport.

Man kann Golf allein, zu zweit, zu dritt oder zu viert spielen, wobei die Spielstärke der einzelnen Spieler durch ein Vorgabesystem ausgeglichen wird, so dass das unterschiedliche Können nicht ins Gewicht fällt. Golf ist daher ein hervorragender Familiensport.

 

Bei einer Runde Golf über 18 Löcher wird eine Gesamtstrecke von 6 bis 8 km zurückgelegt. Bei zügiger Gangart je nach Spielerstärke, in ca. drei bis vier Stunden. Golf ist zwar nicht so energieverbrauchend wie beispielsweise die Volkssportarten Tennis oder Fussball, aber eine vorzügliche Bewegungstherapie für Herz und Kreislauf.

 

Die landläufige Meinung, dass Golf ein Sport für alte Leute sei, ist nicht richtig. Die starken Juniorenteams in den einzelnen Clubs sind der beste Beweis.

Nicht zuletzt schult Golf im besonderen Masse auch das Konzentrationsvermögen. Die Konzentration ausschliesslich auf den jeweiligen Treffmoment ausgerichtet, ist entscheidend dafür, ob der Schlag gelingt oder nicht. Darin liegt ein starkes meditatives Moment: Bei der Konzentration vergisst man schnell alle anderen Sorgen und Probleme.

 

Golf ist eine faszinierende Sportart und wird schnell zur grossen Leidenschaft. Da fast überall in der Welt Golf gespielt wird, braucht auch im Urlaub nicht darauf verzichtet zu werden. In allen Himmelsrichtungen der Erde finden sich genügend Golfplätze. Und dabei immer Gleichgesinnte, die oft in neue Freundschaften enden.

 

Wussten Sie, dass man beim Golfschwung eine Milliarde Fehler machen kann? Zugegeben das ist vielleicht etwas übertrieben, aber glauben Sie mir eines – es sind mehr Fehler als Sie sich das in Ihren kühnsten Träumen vorstellen können!

Dabei ist der Golfschwung nur ein Element. Wir haben noch gar nicht von Ihrer nervlichen Verfassung gesprochen. Auch den Golfplatz oder die neuen Schläger habe ich noch nicht erwähnt. Das Wetter hätte ich fast vergessen und den nervigen Raben, der gerade beim Rückschwung in Ihr Ohr krächzt und, und und.

 

Kurz gesagt, eine Kette von potentiellen Erschwernissen wartet just in dem Moment auf Sie, sobald Sie zu Ihren Golfsachen greifen, sich ins Auto schwingen und frohgemut und naiv Richtung Golfplatz streben.

Haben Sie gewusst, dass es Tage gibt, an denen Sie die Gelegenheit haben, jeden Bunker Ihres Golfplatzes aufs sorgfältigste kennen zu lernen? An diesen Tagen werden auch die Gesetzmässigkeiten, die uns die Physik lehrte, ausgehebelt. Golfbälle trotzen der Schwerkraft und bleiben an abenteuerlichen Stellen im Bunker hängen, liegen in Astgabeln, die nie und nimmer für diese Aufgabe vorgesehen waren. Lächerliche Strohhalme halten Golfbälle davon ab, weiter hinab zum sonnigen Fairway zu rollen….

 

Gestern noch haben Sie Abschläge gespielt, die filmreif waren, heute jedoch läuft alles anders. Irgendwie stimmt schon das Gefühl nicht, dass sich normalerweise einstellt, wenn Sie einen Golfschläger in die Hand nehmen. Er fühlt sich so seltsam fremd in Ihrer Hand an. Ist das wirklich mein Schläger? Hat mir da jemand ohne mein Wissen neue Griffe montiert? Und mein Rückschwung – gestern so selbstverständlich und natürlich ­ heute, es ist als hielte ich einen 15 Meter langes Schlägerungetüm in der Hand. Kein Wunder, dass die Bälle alle nach rechts wegspritzen – aber ich mache doch alles so wie ich es gelernt habe, verdammt noch einmal…..

 

Aber da gibt es Golftage – einfach göttlich!!!!

Die Bälle zischen schnurgerade in den blauen Himmel und landen edel und in Zeitlupe auf dem Fairway oder neben der Fahne. Selbst widrigste Umstände werden mit straffen, selbstbewussten und schwungvollen Schlägen beantwortet. Die Brakes auf den Grüns sind sonnenklar, die Putts sind goldrichtig dosiert und völlig selbstverständlich auf der richtigen Linie. An diesen Tagen wissen Sie, dass Sie Golf spielen können und warum Sie es immer wieder tun – sicher nicht so wie die Professionals, aber da sind ja noch ein paar Golftage…..

 

Tja, die Geheimnisse des Golfspiels sind einfach: «Treffe den Ball hart, gerade und nicht so oft!»

 

 

Golfen im Limmattal

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