In einer langjährigen Beziehung stecken viel harte Arbeit, endlose Diskussionen, Momente grossen Glücks, verzweifeltes Ringen um Rettung, böse Angriffe, tränenreiche Phasen, Hoffnung und Zuversicht, Betrug und Enttäuschungen. Damit Sie gut durch diese Emotionswelten kommen, hat «trends & style» einige Ratschläge zusammengetragen.

Nicht jeder Streit muss immer gleich ausarten.

Machen Sie nicht gleich eine Grundsatzdiskussion aus allem. Wahrscheinlich der grösste Unterschied zwischen dem Zusammenleben und der Ehe ist: Wenn man nur zusammenlebt, bleibt die Situation immer unverbindlich. Hat man genug von stinkenden Socken, die immer auf dem Boden liegen, gibt man ihm «den Schuh» und lässt seine Mutter die Socken für die nächsten paar Jahre waschen. Die Ehe ist etwas für Erwachsene. Nicht jede Ungerechtigkeit muss in einem Streit enden. In einer reifen Beziehung bündelt man die vielen kleinen Dinge, die einen sauer machen, und diskutiert sie an einem abgemachten Termin, etwa bei einem Essen. Klar gibt es auch Gegenstimmen, die meinen, auch kleine Dinge müsse man sofort klären – up to you.

Drohen Sie mit Scheidung nur dann, wenn Sie es wirklich so meinen.

Scheidung ist immer die letzte Lösung. Sie lösen ihre Ehe auf und stellen ihr ganzes Leben auf den Kopf. Familie, Kinder, Freunde, Traditionen, Geld, Besitz, Lifestyle – alles ist auf dem Prüfstand. Bevor Sie es also wagen, müssen Sie seriös abgeklärt haben, ob es wirklich Ihr Weg ist. Dutzende Male.

Rache ist nicht süss. So oder so nicht.

Eine Ehe basiert auf Liebe und gegenseitigem Respekt. Sie soll nicht in Rechthaberei ausarten, in die ewigen Diskussionen, wer recht hat und wer nicht. Ein Unentschieden aushandeln, lässt die Verletzungen nicht verschwinden. Eine Entschuldigung aber kann das. Sonst sind nur alle frustriert. Rachenehmen zahlt sich nie aus und bewirkt nur Gegenreaktionen – also nichts für Eheleute.

Wen Sie heiraten, ist wichtig, aber Sie müssen auch an die Ehe glauben.

Sie werden überrascht sein: Man kommt nicht immer nur gut miteinander aus. Es kommen Zeiten, in denen macht einen nur schon wütend, wie der andere seine Gabel hält. Eines Tages werden Sie den Partner ansehen und sich fragen, wieso Sie je einverstanden waren, Ihr ganzes Leben mit diesem Menschen zu verbringen. Das passiert allen. Dann machen Sie am besten Frühstück, tanken das Auto und sind etwas unglücklich. Aber es wird wieder besser. Das passiert auch fast allen. Die Ehe wird aber nie perfekt sein. Erwarten Sie das einfach gar nicht.

Eifersucht ist kein Ausdruck von Zuneigung, sondern von Unsicherheit.

Manchmal erlebt eine Frau, wie sich ein verheirateter Mann sich an sie heranmacht. Er denkt, es sei okay, wenn er der Gattin eines anderen einen Klaps auf den Po gibt oder sie beim Abwaschen an seine Hüfte drückt. So ein Zwischenfall steht von da an immer zwischen zwei befreundeten Paaren. Ehefrauen, die das zulassen, nehmen es trotz Eifersucht hin, dass ihr Ehemann sich so aufführt. Vor allem weil diese sich häufig nicht mal die Mühe nehmen, die «Fremdgängerei» zu verbergen, und denken, mit einem «Entschuldigung» sei alles wieder aus der Welt geschaffen. Ohne gegenseitigen Respekt steht eine Ehe aber auf sehr schwachen Beinen.

Zuneigung hat verschiedene Formen. Sie zeigt sich am besten an den kleinen Dingen.

Wenn der Ehemann den Müll rausbringt, ohne das an die grosse Glocke zu hängen und vor allem, ohne dauernd daran erinnert werden zu müssen. Wenn er von unterwegs anruft, um zu fragen, welche Eiscreme-Sorte er nach Hause bringen soll, die Frau dann aber ablehnt, weil sie doch auf Diät sei, er ihr dann trotzdem ihre Lieblingssorte Karamell nach Hause bringt und aushält, wie sie ihn beschimpft, weil er ihre Diät sabotiere, und gleichzeitig nach einem Löffel fragt … Wie man einander liebt, ist wirklich nirgends festgeschrieben.

Wenn Sie eine elende Wut aufeinander haben, gibt es nur einen Weg zurück.

Beide müssen morgens aufwachen und sich selbst fragen: «Wie kann ich den anderen glücklich machen?» Das funktioniert mit 100-prozentiger Garantie!

Machen Sie Ihre Ehe zur höchsten Priorität – nicht Ihre Kinder.

Wenn Sie eine schwierige Ehe haben, sind Ihre Kinder immer betroffen. Ausserdem gibt es viele Mütter, die nicht mehr alleine mit ihrem Mann wegfahren wollen, weil dann die Kinder alleine sind. Das ist gefährlich und ein grosser Fehler! Sind nämlich die Kinder mal aus dem Haus, können Sie lange nach Themen suchen, über die Sie sich mit Ihrem Gatten unterhalten möchten. Es gibt kaum mehr Gemeinsamkeiten oder Sie kennen diese nicht mehr.

Manchmal ist es sogar gut, wütend ins Bett zu gehen.

Oft braucht man einfach nur Schlaf. Dabei schwört man sogar noch, über einen Streit niemals hinwegzukommen. Aber am nächsten Tag ist alles wie weggeblasen. Man erwacht erfrischt und weiss den Grund für den Streit kaum noch.

Nennen Sie einander nicht Mama und Papa.

Klar ist es einfach, dem Kind zu sagen: «Geh zu Papa», «Mama kann dir helfen, die Schuhe anzuziehen». Aber es lässt die Eheleute gleichzeitig als romantisches Paar verschwinden und hat einen Einfluss auf ihr Sexleben. Wer will schon ins Schlafzimmer und dort Sex mit jemandem haben, den man den ganzen Tag «Papa» nennt.

Hören Sie nie auf, Ihren Gatten beim Fortgehen und Heimkommen zu küssen.

Man verfällt leicht darauf. Dabei ist es so einfach und gleichzeitig so wichtig. Man braucht Rituale der Zuneigung. Das lässt einen merken, dass man für den anderen etwas Spezielles ist. Es ist hart genug, die Romantik nach langen Jahren der Ehe aufrechtzuerhalten. Vernachlässigen Sie nicht ausgerechnet die kleinen, einfachen Dinge wie Küssen und Umarmen.