Schon einmal etwas von Auto-Abos gehört? Dieses junge, nachhaltige Segment der Automobilbranche liegt im Trend und könnte mit Blick auf das Wachstum bis 2030 bereits einen Anteil von bis zu 40 Prozent der Neuzulassungen erreichen. 

Das Auto-Abo ist eine moderne Alternative zum Autokauf oder Autoleasing und wird in der Schweiz inzwischen von einigen Unternehmen, unter anderen von Clyde, angeboten. Bereits für nur einen einzigen Monat abschliessbar, bietet es eine enorme Flexibilität. In der monatlichen Abo-Rate sind zudem schon alle Kosten (ausgenommen Tanken) inkludiert, und wenn das Auto nicht mehr benötigt wird, kann das Abo einfach und schnell gekündigt werden. Interessant ist das Thema Auto-Abos damit für Privatpersonen wie auch für Geschäftsleute. Beispielsweise, wenn die Personen normalerweise mit anderen Verkehrsmitteln (z. B. ÖV) unterwegs sind und für einen Urlaub, eine Dienstreise oder Ähnliches nur temporär ein Fahrzeug benötigen. Aus aktuellem Anlass haben wir uns mit Timo Nührich, dem Geschäftsführer von Clyde, für ein Interview getroffen. 

«trends & style»: Herr Nührich, Sie haben bereits in Berlin das Start-up «Miles Mobility GmbH» gegründet. Das Thema Gründung beziehungsweise Start-up scheint für Sie wichtig zu sein. Aus welchem Grund und was inspiriert Sie daran?

Timo Nührich: Start-up heisst für mich «kein Tag ist der vorherige». Das Umfeld ist von Dynamik und Unberechenbarkeit geprägt – das macht es so spannend. Es macht einfach unglaublich viel Spass, im Team gemeinsam etwas «from the scratch» aufzubauen. Es motiviert mich sehr zu sehen, wie schnell man etwas entwickeln kann. Erst sind da ganz viele Fragezeichen und Herausforderungen und dann findet man zusammen Antworten und es entsteht Stück für Stück ein Produkt. Erleben zu dürfen, dass Kunden sich dann für «dein» Produkt entscheiden und davon begeistert sind, macht mich sehr zufrieden.

Auch bei Clyde widmen Sie sich nun wieder dem Thema Mobilität. Was fasziniert Sie an der Mobilität und wo sehen Sie diese in den kommenden Jahren?

Aktuell befindet sich die Branche inmitten ihres grössten Wandels. Diesen aktiv mitzugestalten ist superspannend. Früher haben mich Autos in ihrer klassischen Form fasziniert. Seit einigen Jahren interessiert mich der Besitz allerdings kaum noch. Alternative Nutzungsformen wie Carsharing bei MILES oder jetzt Car Subscription bei Clyde finde ich viel spannender. Heute ist für mich Freiheit ein deutlich höheres Gut als Besitz. Der Stellenwert der Mobilität wird meiner Meinung nach in den nächsten Jahren nochmals deutlich zunehmen. Im Jahr 2030 werden gemäss Schätzungen wohl bis zu 40 Prozent der Autos über Abos «verkauft».

2019 sind Sie von Berlin nach Zürich gezogen. Wie haben Sie diesen Wechsel erlebt – persönlich, aber auch unternehmerisch?

Ich fühle mich hier richtig wohl. Die Schweiz ist ein grossartiges Land und «Züri» eine tolle Stadt. Ich wurde hier mit offenen Armen empfangen und sehr gut aufgenommen. Nach über drei Jahren, die ich in Berlin gelebt hatte, war es anfangs natürlich trotzdem ein kleiner Kulturschock. Denn im direkten Vergleich ist Zürich natürlich um einiges kleiner. Ich kenne jedoch keine andere Stadt auf der Welt, die «nur» 500’000 Einwohner hat und dennoch so vielfältig ist – von den Menschen über die Kulturen bis hin zu den Möglichkeiten. Da meine Freundin Schweizerin ist, fühle ich mich auch super integriert. Mein soziales Umfeld ist stark von Locals geprägt. Das mag ich.

Was macht das Leben und Arbeiten hier in Zürich aus Ihrer Sicht aus? Und was sind die grössten Unterschiede zum Leben und Arbeiten in Berlin?

Die Lebensqualität ist in Zürich einfach unglaublich hoch. Die Stadt bietet mit See und Fluss Naherholung in Fülle. Ich liebe es, im Sommer nach der Arbeit noch kurz in die Limmat zu springen oder auf dem «Zürisee» zu SUPen. Die Start-up-Szene in Berlin ist sicherlich einmalig in Europa. Aber auch in der Schweiz entwickelt sich einiges. Die Wege sind hier ausserdem viel kürzer. Man hat schnell ein gutes Netzwerk innerhalb der Szene, was äusserst hilfreich ist. Besonders schätze ich zudem die unaufgeregte Art.

Was treibt Sie persönlich an und welche gesellschaftlichen Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

Ich möchte Produkte und Services konzipieren sowie diese aufbauen. Dinge, die unter dem Strich einen positiven Impact haben. Denn seien wir ehrlich: Autos sind nicht ausschliesslich positiv zu bewerten. Dennoch ist Mobilität ein Grundbedürfnis, bei dem auch das Auto noch lange eine zentrale Rolle spielen wird. Carsharing und Car Subscription sind zwei gute Alternativen zum eigenen Auto und helfen auf unterschiedliche Art und Weise dabei, den CO2-Fussabdruck zu reduzieren.

Als Unternehmer habe ich zudem klare Wertevorstellungen. Für was steht die Firma und wie gehen wir miteinander um? Ich glaube fest daran, dass man auch ohne «Ellenbogen»-Mentalität erfolgreich sein kann. Ehrlichkeit und Fairness sind für mich zentral.

Global betrachtet sind für mich zwei Themen besonders wichtig: gesellschaftlicher Zusammenhalt und der menschengemachte Klimawandel. Bei beiden Themen ist es höchste Zeit, etwas zu ändern. 

Was ist ein Auto-Abo genau und worin liegen dessen Vorteile?

Bei einem Auto-Abo von Clyde wählt man aus über 100 Autos sein Lieblingsfahrzeug aus, bestimmt die Mindestlaufzeit in Monaten sowie die Kilometerlaufleistung pro Monat und bezahlt für dieses Package dann eine monatliche Rate, in der alle Kosten ausser das Tanken oder Laden inkludiert sind. Es ist also die flexibelste und transparenteste Art, ein Auto zu fahren. Nach der Mindestlaufzeit zwischen einem und zwölf Monaten kann das Abo jederzeit gekündigt oder das Modell gewechselt werden. Das Auto passt sich so einfach und bequem den Lebensumständen an.

Im Portfolio haben wir vom Kleinstwagen über Cabrios bis zum VW Bulli alle relevanten Fahrzeuge. Insbesondere das Thema Elektroautos wird uns und auch unseren Kunden immer wichtiger. Mit Laufzeiten ab einem Monat ist ein Clyde-Abo der perfekte Einstieg in diese Art der Mobilität.

Was unterscheidet Clyde von den anderen Auto-Abo-Anbietern?

Clyde ist das flexibelste Auto-Abo der Schweiz. Nur bei uns kann der Kunde aus aktuell vier Mindestlaufzeiten und acht Kilometerpaketen wählen. Wir haben zudem die niedrigsten Einstiegshürden – mit null Franken Startgebühr und der kostenlosen Lieferung des Autos an jeden Ort in der Schweiz.

Wie kann ein Auto-Abo bei Clyde abgeschlossen werden und was muss man dabei beachten?

Clyde ist die einfachste Art, ein «eigenes» Auto zu fahren. In weniger als fünf Minuten ist das Abo online konfiguriert und das Auto bestellt. Zehn Tage später steht das Auto dann bereits vor der Haustür – versprochen! Um ein Auto-Abo abzuschliessen, benötigt man nur einen Führerschein und muss mindestens 20 Jahre alt sein. Unsere Kunden sind zwischen 20 und über 80 Jahre alt und kommen aus den Städten ebenso wie aus dem ländlichen Raum. Clyde ist damit tatsächlich für jeden geeignet, der rund um das Thema Auto Flexibilität bei der Laufzeit, Kostentransparenz und Zeitersparnis sucht.

Clyde ist in den vergangenen Monaten stark gewachsen – wo sehen Sie es in Zukunft? Und denken Sie, dass der Auto-Abo-Trend sich fortsetzt?

Aktuell sind wir wahrscheinlich der am schnellsten wachsende Auto-Abo-Anbieter der Schweiz. Wenn wir so weitermachen, können wir die Nummer 1 werden.

Ich bin überzeugt davon, dass der gesellschaftliche Trend weg vom Besitz hin zum Nutzen sich fortsetzen wird und somit auch der Auto-Abo-Markt in der Schweiz weiterwächst. Ich erwarte daher, dass im Jahr 2030 mehr als ein Drittel aller Autos abonniert sind. Unterstützt wird diese Entwicklung zusätzlich vom Trend zur Nachhaltigkeit und Elektromobilität. Einen Bereich, den wir ebenso weiter ausbauen werden. Auch einen Trend zu längeren Laufzeiten stellen wir fest. Viele Kunden testen uns, merken anschliessend, wie einfach es ist, und verlängern ihren Vertrag. Die Kundenzufriedenheit und -loyalität ist bei uns sehr hoch, was mich ebenfalls positiv stimmt.

Welche Ziele haben Sie sich beziehungsweise hat sich Clyde für das kommende Jahr gesetzt? 

Mein persönliches Ziel für nächstes Jahr ist eine Alpenüberquerung mit dem Mountainbike. Mich in der Natur auszupowern ist einfach das beste Mittel für einen intensiven Job.

Bei Clyde stehen für mich der weitere Aufbau und die Entwicklung des Teams im Vordergrund. Wir werden weiter stark wachsen und suchen die besten unternehmerischen jungen Talente für uns. Denn nur als Team können wir Erfolg haben.

Für Clyde als Unternehmen heisst es: wachsen, wachsen, wachsen. Wir haben noch einiges Strukturelles zu erledigen, um eine saubere Basis für die weitere geplante Skalierung zu haben. Denn als Start-up ist gerade das gute Fundament wichtig. Sonst musst du später umso mühseliger nacharbeiten. Das ist teuer und kostet Zeit. Das wird von aussen oft unterschätzt.

Von unseren Kunden bekommen wir zudem das Feedback, dass es bei Clyde um mehr als ein Auto-Abo geht. Es geht vielmehr um ein bestimmtes Mindset, um Freiheit. Es geht darum, wie ich meine Zeit gestalte und was ich erreichen kann. Clyde soll und kann zu einer Community werden. Diesbezüglich habe ich noch sehr viele Ideen und freue mich auf alles, was noch vor uns steht.

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  • https://clyde.ch

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