Starke Füsse sind das Fundament unseres Körpers. Unsere Füsse tragen das gesamte Körpergewicht und werden unser Leben lang harten Belastungen ausgesetzt. Die Pflege und Förderung hingegen wird von vielen Menschen vernachlässigt – nachdenklich werden wir erst, wenn es wehtut. Damit es dazu gar nicht erst kommt, hat Fussspezialist Marco Vathke zehn Tipps für gesunde Füsse im Alltag zusammengestellt. 

TIPP 1: BARFUSS LAUFEN, WANN IMMER ES GEHT

In den letzten Jahrzehnten laufen Erwachsene, aber auch Kinder immer weniger barfuss. Dabei ist das die beste Art, die Gesundheit der eigenen Füsse nachhaltig zu unterstützen. Barfusslaufen kräftigt das Fussgewölbe und die Muskulatur, ausserdem wirken die verschiedenen sensorischen Reize mobilisierend und aktivierend. Bestenfalls laufen Sie jeden Tag ein kleines Stück barfuss. Das dürfen gern auch ein paar Höhenmeter sein, zum Beispiel auf einer Treppe oder einem Hügel. Einmal pro Woche sollte es eine längere Strecke sein. Ein Wochenendspaziergang auf der Wiese oder Tautreten am Morgen sind dafür besonders gut geeignet.

TIPP 2: SCHUHE NACH WOHLGEFÜHL KAUFEN STATT NACH OPTIK

Wer Schuhe kauft, sollte nicht nur darauf achten, dass sie gut aussehen, sondern vor allem darauf, wie man sich in ihnen fühlt. Fersenschmerzen und Blasen, aber auch verkürzte Bänder, Knickfüsse und andere dauerhafte Schäden können sich aus dem falschen Schuh ergeben. Vermeiden Sie zum Beispiel anstrengende High Heels oder zu dicke und starre Materialien, die Ihre Füsse vom Atmen abhalten. Immerhin tragen Sie die Schuhe über viele Stunden. Auch spitz zulaufende Schuhe sind ein No-Go: Hier wird Druck auf den Vorderfuss ausgeübt, woraufhin das vordere Fussgewölbe auf Dauer erschlafft.

TIPP 3: DIE RICHTIGE PASSFORM BEI SCHUHEN FINDEN

Ihre Füsse sollten im Schuh genügend Platz haben, aber trotzdem nicht rutschen. Zu enge Schuhe führen nicht nur zu Blasen und Druckstellen, sondern können bei Kindern sogar das Wachstum der Füsse fehllenken. Zu grosse oder zu weite Schuhe hingegen lassen die Füsse unangenehm herumrutschen, sodass sie beim Laufen zu wenig Halt finden. Auch daraus kann eine Fussfehlstellung entstehen. Wählen Sie deshalb einen Schuh, der Ihren Fuss ausreichend stützt, aber nicht einengt.

TIPP 4: DIE RICHTIGE DÄMPFUNG FÜR DEN SCHUH WÄHLEN

Schuhsohlen sollten niemals zu hart sein, da dem Fuss dadurch das Bodengefühl fehlt. Er kann dann nicht mehr richtig abrollen, woraus Fehlstellungen resultieren können. Im Gegenzug ist aber auch ein zu weiches Fussbett Gift für die Muskulatur: Hier findet Ihr Fuss nicht genügend Halt und überdehnt sich im schlimmsten Falle. Einige Markenschuhe verfügen ausserdem über Gelenkstützen im Fersenbereich, die dem Fuss mehr Stabilität verleihen. Einen solchen Schuh sollten Sie vor allem dann wählen, wenn Sie etwas mehr wiegen als gewöhnlich. Dann können Sie Ihre Ferse effektiv vor Überbelastung schützen.

TIPP 5: HOHE ABSÄTZE VERMEIDEN

Hohe Absätze sind schön anzusehen, machen die Füsse jedoch krank. Sie können Fehlstellungen im Vorderfuss auslösen und die Fussmuskulatur signifikant verkürzen. Damit das nicht passiert, sollten Sie maximal fünf Zentimeter hohe Absätze tragen und die High Heels so oft ausziehen wie möglich. Lagern Sie zum Beispiel flache Schuhe im Büro, um die Füsse zu entspannen, nachdem Sie in hohen Schuhen zur Arbeit gekommen sind.

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TIPP 6: DIE SCHUHE REGELMÄSSIG WECHSELN

Schuhe unterscheiden sich stark voneinander, was ihre Form, das Fussbett und die Dämpfung angeht. Das bedeutet auch, dass die Füsse durch jeden Schuh anderen sensomotorischen Reizen ausgesetzt werden. Ein regelmässiger Wechsel der Schuhe trainiert somit die Anpassungsfähigkeit Ihrer Füsse. Der zweite Grund, warum Sie Ihre Schuhe öfter wechseln sollten, ist die Feuchtigkeit, die beim Tragen entsteht. Lassen Sie das Schuhwerk einen Tag stehen, kann es besser auslüften und Sie können anderntags wieder in trockene Schuhe schlüpfen.

TIPP 7: BEWEGUNG STATT TAGELANGES SITZEN

Wer an seiner Gesundheit arbeiten möchte, sollte vor allem eines tun: sich genügend bewegen. Besonders für die Füsse sind regelmässige Spaziergänge ein Muss. Die Muskulatur, aber auch die Sehnen und Gelenke wollen gefordert werden, damit sie kräftig und leistungsbereit bleiben. Um mehr Bewegung in Ihren Alltag zu bringen, können Sie kurze Wege zum Bäcker oder Kleineinkauf zu Fuss zurücklegen, anstatt zu fahren. Manchmal funktioniert das auch für den Arbeitsweg. Nutzen Sie öfter Treppen anstelle des Aufzuges und gönnen Sie sich am Wochenende eine kleine Wanderung um den See oder durch den Wald. Das entspannt zusätzlich den Geist.

TIPP 8: DIE DURCHBLUTUNG FÖRDERN

Nach Feierabend die Füsse hochzulegen ist nicht nur ein schöner Gedanke, sondern tatsächlich gesund für Ihre Füsse. Durch das Hochlagern können Sie die Durchblutung Ihrer Füsse fördern und Schwellungen vorbeugen. Ebenfalls hilfreich sind Warm-Kalt-Bäder, die nach ihrem Erfinder auch Kneipp-Bäder genannt werden. Sie entkrampfen die Muskulatur und regen zeitgleich die Durchblutung an.

TIPP 9: ÜBUNGEN FÜR EINE KRÄFTIGE MUSKULATUR

Fussfehlstellungen lassen sich am besten durch eine kräftige Muskulatur vermeiden. Diese Stärkung erreichen Sie durch bewusstes Bewegen und Steuern Ihrer Zehen. So können Sie ausserdem gelegentliche Verspannungen lockern und Ihre Beweglichkeit erhöhen. Als kleine Alltagsübung können Sie zum Beispiel ab und an auf den Zehenspitzen oder nur auf der Ferse laufen. Auch das Kreisen mit den Füssen oder das Zusammenkrallen und Ausstrecken der Zehen sind geeignete Übungen. Fortgeschrittene können versuchen, ein Stück Papier mit den Zehen zu greifen und zu heben oder zusammenzuknüllen.

TIPP 10: FÜSSE PFLEGEN UND VERWÖHNEN

Mithilfe täglicher Fussbäder und Pflegelotionen können Sie Ihre Füsse vor trockener Haut und Infektionen schützen. Auch Wechselduschen können hilfreich sein: So gewöhnen sich die Füsse daran, sich auch an kalten Tagen selbst warm zu halten. Wenn Sie sich die Fussnägel schneiden, sollten Sie einen Klipper benutzen und die Ränder nur abfeilen. Sie beugen damit eingewachsenen Nägeln und Verletzungen der Nagelhaut vor. Gegen Fuss- und Nagelpilz können Sie ausserdem vorgehen, indem Sie in öffentlichen Feuchträumen wie Saunen und Schwimmbädern Badeschuhe tragen.

FAZIT: WAS KANN ICH FÜR MEINE FÜSSE TUN?

Zunächst sollten Sie immer die Schuhe kaufen, in denen Sie gut laufen können. Achten Sie dabei auf die Passform, die Dämpfung und einen möglichst flachen Absatz. Viel Bewegung, Barfusslaufen und regelmässige Übungen für die Fussmuskulatur kräftigen Ihre Füsse und vermeiden die Entstehung von Fehlstellungen. Zuletzt sollten Sie Ihre Füsse selbstverständlich richtig pflegen: Gesundheit bedeutet auch Sauberkeit.

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