Superfoods sind Lebensmittel, die mehr können als normale Lebensmittel. Und: Sie sind ganz besondere Lebensmittel. Otto Normalverbraucher isst so gut wie nie Superfoods – und wenn, dann nur versehentlich oder in ganz kleinen Mengen. Superfoods können teuer, aber auch kostenlos sein. Oft schmecken sie fantastisch, aber nicht immer. Superfoods können heilen. Und je mehr Superfoods man isst, umso besser! Denn bei Superfoods gilt: Viel hilft viel!

SUPERFOODS – MYTHOS ODER REALITÄT?

Su­per­foods sind Le­bens­mit­tel mit Ei­gen­schaf­ten, die sie stark von her­kömm­li­chen Le­bens­mit­teln un­ter­schei­det. Für den Laien ist es je­doch nicht ein­fach zu er­ken­nen, was ein ech­tes Su­per­food ist und was nur als sol­ches be­zeich­net wird. Denn der Be­griff «Su­per­food» wird lei­der gerne für Wer­be­zwecke miss­braucht. Dabei nützt auch ein Su­per­food nichts, wenn es nur in mi­ni­ma­len Men­gen einem an­sons­ten her­kömm­li­chen Müsli oder einem ge­wöhn­li­chen Rie­gel bei­ge­mischt wird, um auf des­sen Ver­pa­ckung «Su­per­food» schrei­ben zu kön­nen. Ein Su­per­food wird erst zu einem tat­säch­lich wirk­sa­men Su­per­food, wenn es re­gel­mäs­sig in recht gros­sen Men­gen in den Spei­se­plan in­te­griert wird.

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WAS IST EIN ECHTES SUPERFOOD?

Ein ech­tes Su­per­food soll­te die fol­gen­den Kri­te­ri­en er­fül­len:

  • Ein ech­tes Su­per­food lie­fert von einem be­stimm­ten oder von meh­re­ren Nähr-, Wirk- oder Vi­tal­stof­fen eine sehr gros­se Menge und deut­lich mehr als die üb­li­chen Nah­rungs­mit­tel.
  • Ein ech­tes Su­per­food ist mög­lichst na­tur­be­las­sen und stammt aus Bio-Er­zeu­gung oder Wild­wuchs.
  • Ein ech­tes Su­per­food ist ein voll­wer­ti­ges und ganz­heit­li­ches Le­bens­mit­tel. Ein ein­zel­nes Vit­amin oder ein ein­zel­ner ex­tra­hier­ter Pflan­zen­stoff kann eben­falls eine tolle Wir­kung haben, ist aber kein Su­per­food, son­dern könn­te eher als Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel be­zeich­net wer­den.
  • Ein Su­per­food muss kei­nes­falls le­cker schme­cken, um ein Su­per­food zu sein.
  • Ein Su­per­food muss auch nicht pro­blem­los zu sna­cken sein, und teuer muss es auch nicht sein, wie of­fen­bar häu­fig von einem Su­per­food an­ge­nom­men wird.
  • Ein ech­tes Su­per­food kann, muss aber nicht, aus weit ent­fern­ten tro­pi­schen oder ark­ti­schen Re­gio­nen stam­men. Su­per­foods wach­sen auch di­rekt vor der mit­tel­eu­ro­päi­schen Haus­tür, wie zum Beispiel der Ore­ga­no, die Pe­ter­si­lie, die Brenn­nes­sel, der Lö­wen­zahn, selbst ge­zo­ge­ne Brok­ko­li­spros­sen, rohes Sau­er­kraut, Gers­ten­gras und viele wei­te­re mehr.
SUPERFOODS SIND MEDIZIN

Ja, Su­per­foods sind Me­di­zin, aber Gott sei Dank keine Arz­nei­mit­tel. Dies ist ein be­deu­ten­der Un­ter­schied, denn Letz­te­re müs­sen unter gros­sem fi­nan­zi­el­len Auf­wand und nach zahl­rei­chen Tests auf ihre Zu­las­sung war­ten. Me­di­zin hin­ge­gen, also hei­len­de Le­bens­mit­tel aus der Natur (= Su­per­foods), ste­hen jedem zur Ver­fü­gung und kön­nen von jedem ge­nutzt wer­den. Kön­nen Su­per­foods daher auch zur Be­hand­lung von Krank­hei­ten ein­ge­setzt wer­den? Sie kön­nen nicht nur, sie müs­sen! Su­per­foods soll­ten Bestandteil aller Therapien sein. Denn wenn je­mand seine Gesundheit ver­lo­ren hat, ist es äusserst wichtig, die best­mög­li­che Nah­rung zu sich zu neh­men, um wie­der zu ge­ne­sen. Su­per­foods ge­hö­ren hier an al­ler­ers­ter Stel­le dazu.

WIE SUPERFOODS KRANKHEITEN HEILEN

Na­he­zu alle Krank­hei­ten gehen stets mit einem über­mäs­si­gen oxi­da­ti­ven Stress ein­her, mit chro­ni­schen Ent­zün­dungs­pro­zes­sen sowie mit ver­min­der­ten kör­per­ei­ge­nen Ent­gif­tungs- und Aus­lei­tungs­fähig­kei­ten. Su­per­foods nun wir­ken an­ti­oxi­da­tiv, ent­zün­dungs­hem­mend und ak­ti­vie­rend auf die Funk­ti­on der Aus­lei­tungs- und Ent­gif­tungs­or­ga­ne. Es gibt daher bei Krank­heit nichts Bes­se­res, als eine ge­sun­de Er­näh­rung aus vie­len un­ter­schied­li­chen Su­per­foods, die sich ge­gen­sei­tig in ihren Wir­kun­gen un­ter­stüt­zen und häu­fig sogar ver­stär­ken (z. B. Brok­ko­li und Brok­ko­li­spros­sen oder Gra­nat­äp­fel und Dat­teln). Das be­deu­tet gleich­zei­tig, dass es nicht ge­nügt, ein oder zwei Su­per­foods ein­zu­neh­men und zu glau­ben, man werde da­durch putz­mun­ter und ge­sund. Zu einer ganz­heit­li­chen The­ra­pie einer jeden Krank­heit ge­hört sehr viel. Gros­se Men­gen un­ter­schied­li­cher Su­per­foods sind nur eine Kom­po­nen­te davon. Den Heil­pro­zess an­stos­sen kön­nen Su­per­foods je­doch nur in Kom­bi­na­ti­on mit einer ins­ge­samt hoch­wer­ti­gen und mög­lichst na­tur­be­las­se­nen Er­näh­rung aus fri­schen Zu­ta­ten und in Ver­bin­dung mit einem Le­bens­stil, der aus­rei­chend Be­we­gung, ge­sun­der Schlaf, fri­sche Luft, Ent­span­nung, Son­nen­licht und so weiter vor­sieht.

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SIND SUPERFOODS GANZ NORMALE LEBENSMITTEL?

Ja, Superfoods sind tatsächlich ganz normale Lebensmittel. Nur sind sie eben für den modernen Menschen unüblich. Für diesen sind Brötchen mit Schinken, Kartoffelsalat mit Würstchen und Pizza mit Salami alltägliche Lebensmittel. Über Löwenzahn hingegen macht sich der Homo Sapiens lustig, an die Brennnessel traut er sich nicht, beim Granatapfel weiss er nicht, wie er ihn essen soll, Shiitake-Pilze schmecken ihm nicht und bei Hanf denkt er direkt an Rauschgift. Und all das ist ihm auch nicht zu verdenken, da ja alles unternommen wird – beispielsweise von den Verbraucherzentralen –, um den Menschen genau dort zu halten, wo er ist, bei Schnitzel mit Pommes. 

Und dann, wenn wir in etlichen Jahren gerade dabei sind, uns über die Sitzordnung des Leichenschmauses unserer nahenden, aber leider vorzeitigen Beerdigung Gedanken zu machen, verkünden die Verbraucherzentralen, dass wir nun endlich Löwenzahn und Safran essen dürften, weil es jetzt auch die verbraucherzentralentauglichen Studien dazu gibt? Vielleicht ist aber die Wissenschaft längst so weit, nur eben die Superfood-Kritiker noch nicht.

SUPERFRÜCHTE UND SUPERSAATEN

Selbst wissenschaftliche Fachmagazine veröffentlichen immer häufiger Artikel über die fantastischen Wirkungen von Superfoods – wie zum Beispiel in der  Märzausgabe 2015 von «Food Technology». Der Titel des Artikels lautet: «Neun Superfrüchte und Supersaaten». Die Superfoods werden in diesem Artikel als natürliche und nur minimal verarbeitete Lebensmittel beschrieben, die eine grosse Zahl Nährstoffe und gesundheitliche Vorteile auf Lager haben. Aufgeführt werden Chiasamen, Leinsamen, Sonnenblumenkerne und Kürbiskerne, Blaubeeren und Acaibeeren, Sauerkirschen, Avocados und Cranberries. Wenige Monate später veröffentlichte dasselbe Magazin einen Artikel über Lebensmittel und Nährstoffe, die das Gehirn vor Alterungsprozessen schützen können. Auch hier wurden Superfoods aufgezählt. Denn bis Kaiserschmarrn mit Puderzucker oder Jägerschnitzel mit Spätzle dem Gehirn nützen können, braucht es noch einige Jahrmillionen beziehungsweise etliche Mutationen.

Fakt ist also, dass es sich nicht lohnt, auf jene Lebensmittel zu verzichten, die zu den 15 besten Superfoods gehören.

DIE BESTEN 15 SUPERFOODS

  • Green Food
  • Kreuzblütler
  • Rohes Sauerkraut
  • Shiitake-Pilze
  • Mandeln
  • Kürbiskerne
  • Papaya
  • Traubenkerne
  • Beeren
  • Acerola und Camu-Camu
  • Granatapfel
  • Ingwer
  • Avocados
  • Curcuma
  • Oregano

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