Eine Aktienstrategie, die sich auf die Theorie eines Nobelpreisträgers stützt.

Ein Aktienportfolio, das dank der Anwendung der Theorie eines Nobelpreisträgers sehr gute Renditen erzielt: Ein entsprechendes Produkt hat die Zürcher Vermögensverwaltung AGFIF International lanciert. Direktor Mojmir Hlinka erklärt im Interview, warum das «weltweit einmalig» ist.

«trends & style»: Herr Hlinka, es gibt Abertausende Finanzprodukte. AGFIF International, wo Sie Direktor sind, hat nun ein Eigenaktienprodukt entwickelt: Ein aktiv gemanagtes Tracker-Zertifikat auf den Global Behavioral Equity Index. Warum braucht es das?

Mojmir Hlinka: Ganz einfach: um die über Jahre hinweg bewährte, erfolgreiche und einzigartige Anlagestrategie, die bislang nur Kunden der AGFIF International vorbehalten war, einer breiten Anlegerschaft zugänglich zu machen.

Mojmir Hlinka

Was ist daran einzigartig?

AGFIF International berät seit 20 Jahren die Kunden unter Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse aus Behavioral Finance und setzt diese auch in der Asset Allokation konsequent um. Mit dem Einsatz von Behavioral Finance gewinnen wir einerseits Erkenntnisse über das Anlageverhalten und die Ziele unserer Kunden, damit sie nicht in die typischen Psychofallen an den Finanzmärkten tappen. Und Behavioral Finance bietet uns immer Möglichkeiten, die Irrationalität an den Börsen für Anlagechancen zu nutzen. Das Resultat ist eine langjährige Outperformance gegenüber dem Welt-Aktien-Index (Total World Stock Index).

Für welche Art von Anleger ist dieses Zertifikat geeignet?

Es eignet sich für Investorinnen und Investoren mit einem langen Anlagehorizont, die ihr Risiko streuen möchten, aber nicht über die Finanzkenntnisse verfügen, um aus dem riesigen Universum von Aktien jene auszuwählen, die ein langfristiges Kurspotenzial und eine Dividendenhistorie aufweisen. Zweitens sprechen wir eine Anlegerschaft an, die bereits Erfahrung besitzt und zum Schluss gekommen ist, dass ihr das Know-how und die Zeit fehlen, um in den oftmals unübersichtlichen Kurs- und Marktbewegungen die Risiken oder auch die Chancen zu erkennen. Und drittens erlaubt das Zertifikat, mit vergleichsweise geringen Mitteln eine Strategie zu verfolgen, die man sonst nur durch ein Beratungs- und Vermögensverwaltungsmandat erhalten würde.

Kurse

Sie sprechen von den Psychofallen an den Börsen, die Sie entweder vermeiden oder als Chance nutzen. Wie giessen Sie diese Anlagestrategie, bei der Sie ja gezielt einzelne Titel kaufen und verkaufen, in ein gleichermassen funktionierendes Finanzprodukt?

Wir setzen dies durch eine Auswahl von globalen Aktien um, die wir auf Basis eines Fundamental-Research auswählen und so eine breite Risikostreuung erreichen. Das zweite Element ist ein Algorithmus, der einem Regelwerk folgt, das auf jahrelangen Berechnungen und Erfahrungen von Verhaltensmustern basiert. Damit können wir Renditepotenziale identifizieren, die sich aus zwei unterschiedlichen Marktanalysen ergeben, die sich oftmals widersprechen. Wiederum: Wir vermeiden Börsenfallen und nutzen Chancen, die sich daraus ergeben. Wir greifen dabei übrigens auf die Unterstützung eines Nobelpreisträgers zurück …

… Wie haben Sie das geschafft?

Daniel Kahnemann hatte 1979 zusammen mit Amos Tversky die Prospect Theorie entwickelt und dafür im Jahr 2002 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten …

… Was ist die Prospect Theorie?

Sie besagt, dass unser Risikoverhalten sich je nach erwartetem Ereignis unterscheidet und wir deswegen irrational handeln. Bei Anlegern zeigt sich dies immer wieder deutlich: Sie verkaufen gut laufende Aktien zu früh und halten verlustreiche Aktien zu lange. Das ist der sogenannte Dispositionseffekt: Gewinne bescheren uns das geringere Ausmass an Freude als das Ausmass an Schmerz, das uns Verluste bereiten. Sprich: Anleger haben die Tendenz auf «Portfolioleichen» sitzen zu bleiben, anstatt einen Neustart zu machen.

Und der Einsatz des Algorithmus verhindert dieses irrationale Verhalten …

… Genau. Er gibt uns frühzeitig Kauf- und Verkaufssignale, weil er dieses Verhaltensmuster aufgrund seiner Trendanalyse erkennt. Sehen Sie, beim Investieren stellt sich immer wieder die gleiche wichtige Frage: Soll ich mich am Momentum orientieren, also sozusagen am «Lauf» einer Aktie? Oder soll ich mich stur an die fundamentalen Daten, wie etwa Aktie das Kurs-Gewinn-Verhältnis, halten? Mit dem Zertifikat tun wir beides und die Prospect Theorie hilft uns zu entscheiden, was stärker zu gewichten ist. Das ist weltweit einmalig!

Stocks

Woher beziehen Sie dieses wissenschaftliche Know-how?

Wir verfügen über ein kompetentes und erfahrenes Research-Team, einen Anlageausschuss und einen Beirat mit prominenten Mitgliedern wie Bernd Schips, emeritierter ETH-Professor und früherer Leiter der Konjunkturforschungsstelle KOF/ETH, den promovierten Ökonomen Eugen Perger, Thorsten Hens, Professor für Finanzökonomie an der Universität Zürich, und Enrico De Giorgi, Professor für Mathematik und Statistik an der HSG. Für den Algorithmus greifen wir auf Behavioral Finance Solutions zurück, ein Spin-off der Universitäten Zürich und St. Gallen, welches auf akademischem Research und Behavioral Finance basierende, innovative Lösungen anbietet.

Es fällt auf, dass in dem Zertifikat Aktienriesen enthalten sind wie etwa Apple oder Amazon, aber auch Schweizer Small- und Midcaps wie Komax oder Comet. Was hat es damit auf sich?

Der Algorithmus liefert uns Hinweise, wie sich die verschiedenen Sektoren verhalten. Danach suchen wir die Aktien aus. Dabei kommt es zur Wahl von Riesen wie etwa Apple, manchmal auch zur Wahl von kleineren Aktien wie Comet in der Schweiz, dessen Tätigkeiten im Bereich der Hochfrequenz-Technologie wir für sehr zukunftsträchtig halten.

Noch die obligate Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Performance bis dato?

Wir haben das Zertifikat mitten in einer turbulenten Marktphase lanciert. Inzwischen zeigt der Kurs wieder nach oben und gegenüber dem Benchmark bereits eine leichte Outperformance.

Tracker Certificate on Behavioral Global Equity Index
ISIN CH1129860354 | Swiss Security Number 112986035 | SIX Symbol UYHLTQ