Jeden Morgen bahnen sich Tausende von suchenden, oft ratlosen Automobilisten ihren Weg durch das sich ständig verändernde Limmattaler Strassennetz. Kein Wunder, täglich werden Linien neu überklebt, Spurveränderungen angezeigt und ganze Strassenzüge gesperrt. Ob Limeco (Fernwärmeversorgung), Limmattalbahn (die im Limmattal eigentlich gar nicht gewünscht wurde) oder die Umsetzung neuer, dringend notwendiger Strassenkonzepte – gebaut wird immer.

Mich würde es interessieren, was danach kommt. Dann, wenn alles fertiggestellt ist, die neuen Stadtteile erblühen und alle auf die ÖV umgestiegen sind. Gähnende Leere? Das grosse Jammern der Tief- und Strassenbauunternehmungen? Auf einem Fasnachts-Sujet habe ich gelesen, leicht amüsiert wohlgemerkt, dass dann bereits wohl wieder mit der Planung für den Rückbau der Limmattalbahn begonnen werde. – Ein Déjà-vu?

Ab Dezember 1900 fuhr die erste «Limmattalbahn» immerhin 56 Jahre lang schon einmal nach Schlieren. Bauzeit: neun Monate. Und die Weiterführungen nach Dietikon und Weiningen waren circa 29 Jahre in Betrieb.

Es sei unseren weitsichtigen Verkehrsplanern zu gönnen, wenn sie mit ihren Berechnungen Recht behalten und die Bahn lange, zuverlässig und vor allem auch sicher durch unsere schöne «Limmatstadt» (so nennen einige Wirtschaftsförderer unser einst so grünes Tal) fahren wird. Die betroffene Bevölkerung wird auch die Einschränkungen der nächsten Baujahre überstehen und dann hoffentlich endlich wieder ruhigeren Dekaden entgegenblicken. Wir sind gespannt, was uns die Zukunft noch so bringen wird.

Zu diesem Thema passend präsentieren wir einen interessanten Artikel des wohl profiliertesten Trend- und Zukunftsforschers der Gegenwart, Matthias Horx.

Hoffnung auf eine bessere Zukunft herrscht aber auch am und im Gubristtunnel. Damit dieses riesige Bauvorhaben ohne grössere Unfälle durchgeführt werden kann, ist bei jedem Tunnelbau die «heilige Barbara» quasi mit in der Röhre. Wir haben uns mit der «irdischen Vertretung» der Schutzpatronin, Maya Grossmann, zu einem interessanten Interview getroffen. Mehr dazu im Inhalt dieser Ausgabe.

Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Start in den Frühling!

René J. Laemmel, Verleger & Chefredaktor